Tafel 3 der Wanderausstellung Selbstverständlich–Miteinander–Sein
»Wir haben das vor Ort alles selber gemacht. Tagsüber habe ich noch gearbeitet und abends/nachts sind wir dann mit dem Trabi losgefahren und haben die Lebenshilfen gegründet.«
Dr. Karin Holinski-Wegerich
Nach der politischen Wende 1989 sind die gültigen Gesetze und Rechte zunächst unklar. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland werden viele Regelungen und Praktiken übernommen.
Vieles ändert sich für die Betroffenen und die Angehörigen.
Zum Beispiel:
Für die ostdeutschen Bundesländer ist das System der Eingliederungshilfe neu. Die umfangreiche Krippenbetreuung und geschützte Betriebsarbeitsplätze in der DDR, können für die Bundesrepublik ein Vorbild sein.
Juristen von der Bundesvereinigung der Lebenshilfe aus Marburg schulen und beraten den Landesverband MV in Rechtsfragen. Die Lebenshilfe Schleswig-Holstein hilft beim Aufbau der lokalen und landesweiten Strukturen.
Diese Zeit ist sehr dynamisch. Viele Lösungen sind pragmatisch und unbürokratisch.
»Spektakulär war ja die Hausbesetzung des Stasi-Objektes in Mueß und da hatten wir dann einen Ort der Lebenshilfe. Das war ein tolles Gelände, direkt am See mit einer tollen Villa. Das war sozusagen das Haus der Lebenshilfe.«
Dr. Karin Holinski-Wegerich
Das ehemalige Gästehaus der Staatssicherheit in Mueß wird besetzt. Dieser Ort wird zum Haus der Lebenshilfe, für Sitzungen und Fortbildungen. Und es gibt Wohnmöglichkeiten für Betroffene.